Ambrock.
(Lehen der Abtei Siegburg.)
Das Brock ist eine tiefliegende, von Brauchwasser oder Lachen bildendem Wasser durchzogenen Fläche“ (Jellinghaus) In der jüngsten Zeit in Verbindung mit der Wallburg biurka = 2 Bogen nach With.) Die Geschichtliche Bedeutung des Hofes Ambrock mit der nahen Wallburg dürfte bis auf den heutigen Tag noch nicht voll erkannt sein. Die Wallburg gibt manches Rätsel zu lösen auf. Sie hat ohne Frage die
Bedeutung einer Verteidigunsdtätte gehabt. Es gewinnt auch immer mehr an Wahrscheinlichkeit, dass diese Fluchtburg an einer Kultstätte erwuchs. Sie hatte ihre Strategische Bedeutung in der Reihe der Befestigungsanlagen zur Sigamberzeit. Die Terrassenförmig angelegten Wälle befinden sich nur nach Norden und Westen, da steile Berghänge nach Süden und Osten einen Ansturm unmöglich machten. Verschiedene Vertiefungen auf der Hochfläche deuten vielleicht auf Wohnstätten hin. Ein Brunnen, der die Besatzung mit dem nötigen Wasser versorgte, war der vorigen Generation noch bekannt. Verschiedentlich wurde die Erfahrung gemacht, dass sich in der Nähe von Kultstätten der Huno ansiedelte, der germanische Hundertschaftsführer aus Edlem Geschlecht. Dann liegt auch die Vermutung nahe, dass die späteren Herren von Dahl die sich eine Burg in der Nähe auf Bollwerk errichteten, aus diesem alten Germanentum stammten Ambrock selbst aber läge danach auf uralt = germanischem Kultgelände. Die Verbindung von Ambrock und Bollwerk lässt sich bis in das Mittelalter verfolgen. Ein Weg führt von der Burg zum steinernen Frauenhaus, der Kemenate, das Wort hat sich als Flurname bis auf den heutigen Tag erhalten. Ein starker Turm, (Spieker) brannte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ab.
Wallburg Gräben. Die Wallburg Skizze.
Die in Dahl gemachten Runenfunde weisen wahrscheinlich auch auf Kultische Gebräuche hin, die mit der Wallburg in Beziehung stehen dürften. Aber auch die Tatsache, daß sich Ambrock nach den ältesten
Nachrichten in den Händen von Mönchen befindet, läßt vielleicht diesen Schluß zu. Karl der Große beschenkte ja die Priester und die Kirche nach den Sachsenkriegen außerordentlich, und es ist bei allen Missionswerken häufig festzustellen, daß die neue Religion die alte Kultstätte in wohlweislicher Überlegung umdeutet. Auch die Sagen um das Gebiet der Wallburg sprechen häufig vom Teufel, während sonst in der Gemeinde der Teufel wenig auftritt. Die Deutung des Teufels aus Donas (mit dem Fell und den Hörnern dürfte bekannt sein.
Die Wallburg Ambrock.
Die Wallburg besteht aus zwei sich um die Kuppe des Berges dem natürlichen Geländelauf vorzüglich angepaßten Ringwällen, die wie bei den Wallburgen dieser Zeit üblich, etwa genau wie auf der Gehrdener Burg auf der südlichen Steilhangseite, wo sie entbehrlich
sind, nicht durchgeführt sind. Während die Kuppe, von fortifikatorischen Gesichtspunkt geradezu glänzend ausgesucht, nach fast allen Seiten durch Steilabhänge und Sumpfniederungen bestens geschützt ist, bestand die Zwangs = wie Angriffsmöglichkeit lediglich von der nordwestlichen Hochebene aus. Nach dieser Seite finden wir deshalb unsere Anlage am stärksten gesichert. So hat der äußere Ringwall nicht wie der innere einen davorliegenden Graben mit Graben -vorwall auf der ganzen Erstreckung, sondern nur nach dieser gefährdeten Seite. So war nur nach dieser Seite zwischen den zwei Wallanlagen nach, eine ganz besondere verstärkende Verteidigungsanlage. Eine genaue Aufnahme dieser noch erhaltenen Anlagen war nicht nur für die Grabung selbst, sondern auch für die späteren Geschlechter eine vordringliche Aufgabe.
Herr Bellut, ein Dahler Bürger erzählte mir von der alten Wallburg, es gab nur einen Zugang zu der Fliehburg und dieser Pfad führte hinter den Häusern am Hang Bellut Thomser her, dort wurden auch die Toten, wenn es welche zu beklagen gab ins Tal getragen und in der Lehmkule beerdigt, um das Trinkwasser auf halber Höhe des Berges nicht zu gefährden. Oberhalb dieses Weges tritt Wasser aus dem Felsen, nach Aussagen von Herrn Bellut soll dieses Wasser von den oberen Höhen (Werninghausen) durch Kiesschichten ins Tal laufen und von dort wieder hochgedrückt werden, das Wasser tritt etwas unterhalb der Walburg zu Tage, diente als Trinkwasserspeicher.
Die Quelle unterhalb der Fliehburg wurde später als Bewässerung der Wiese unterhalb genutzt. Ein Bachlauf wurde ausgehoben von dort liefen nach Bedarf Quergräben zur Wiese herunter.Die Ziegelei, die auf der Wallburgskizze zu finden ist, auf der linken Seite der Wallburg heute Zufahrt zum Ribberthof, der Teich in der Wiese, diente lange Zeit als Löschwasserteich. Diese alte Ziegeleien bestanden damals nur aus grob zusammengezimmerten Hütten die so lange benötigt wurden bis die Gebäude welches neu gebaut wurden fertiggestellt waren, verschwanden aber danach von der Bildfläche. Der Lehm für diese Ziegel wurde mit Pferd und zweirädrigen Karren vom Gut Ambrock, aus der Lehmkuhle hin gefahren.Der Bach vom Ribberthof (Gut Ambrock) ergießt sich unterhalb des Felsens in einen Tümpel, versickert in Kiesschichten und tritt an der Pumpstation Heilstätte in der Weide wieder zutage. Von der Pumpstation wird das Wasser zur Lungenheilstätte Ambrock gepumpt in eine dafür angelegte Zisterne, dient als Brauchwasser.