Der Finking Hof ist abgebrannt.
April 1904. Der Hof Finking ist abgebrannt. Gestern Abend gegen 11 Uhr ertönten die Feuerwehrsignale, die Wehr wurde zu einer ersten Arbeit heran gerufen, es brannten Gebäude des Gutes Finking. Leider war nicht ordnungsmäßig alarmiert worden, der § 12 letzter Satz der Statuten der Wehr war gar nicht beachtet worden, weshalb die Mannschaften nicht alle pünktlich zur Stelle sein konnten. Es fehlten 3 Mann, Carl
Hobräck, Carl Heggemann, Th ?, 2 welche nicht geweckt werden konnte weil dieser außerhalb der Gemeinde arbeitet. Die Spritze war um 11 Uhr 15 mitunter an der Brandstätte. Die Wehr arbeitete bis gegen morgens 5 Uhr und war es ihr gelungen das eigentliche Wohnhaus, außer dem Dachstuhl welcher schon früh abgebrannt war, kalt zu stellen. Die Möbel des Besitzers W. Harmann waren zwar ausgeräumt, konnten aber wieder unbeschädigt eingeräumt werden. Die Wehr rückte nun unter Zurücklassung von 6 Wachmannschaften und 1 Führer wieder ab, welche dann die Aufräumungsarbeiten vornahmen, diese mußten jedoch Vormittag noch durch 2 Mann verstärkt werden, weil auf dem Wohnhause noch eine Menge Heu lagerte und dieses erst hinunter geschafft werden mußte und zogen dann des Nachmittags gegen 4 Uhr als das Feuer außer Gefahr war, nach mehrstündiger
mühevoller Arbeit mit sämtlichen Geräten wieder zurück. Die Gebäude und die Möbel des Besitzers waren bei der Provinzial – Feuer – Sozietät versichert. Die Möbel des Einwohners W. Stuberg, welche sämtliche verbrannt sind, bei der Vaterländischen Feuerversicherung Gesellschaft zu Elberfeld. Da der W. Stuberg auch Mitglied und Spritzenmann der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr ist, so sind auch die von ihm innegehabten Montierungsstücke der Wehr, wie je einen Leinen und Tuchjoppen, Gurt, Helm und Mütze ein Raub der Flammen geworden, im Wert von 35,- Mark, ferner sind bei dieser Gelegenheit auch ca. 100 m Schlauch unbrauchbar geworden. Dies war der erste größere Brand den die Wehr seit ihrer Gründung zu verzeichnen hat. Dahl, den 19.April 1904. Albert Sohl. Schriftführer.
Finking. (Haus Dahl.)
Der Name Finking ist erstellt aus dem alten Fränking = Sohn des Frank. Von dem Hofe berichtet die Sage, die wunderschöne Geschichte von den Zwergen, die dem Hofbesitzer die Küche und im Keller treue Helfer
waren, die aber auszogen als sie für ihre Arbeit belohnt werden sollten. Hentzken to Vynkynk soll nach dem Schatzbuch von 1486 1 ½ Guld. bezahlen, jedoch hat er nicht mehr als 1 Ort. Der Dreißigjährige Krieg zerstörte den Kotten vollständig. Gomann zu Vincking sollte 1631 noch 1 Taler zahlen. 1645 existierte nicht einmal mehr das Haus. Das Land ist wüst und mit Heide bewachsen, in der Kuhweider Mark besteht Kottengerechtigkeit. Die Pacht für das 8 Morgen große Gut beträgt nach dem Verzeichnis der Contribualen Gutes von 1705 10 Rtlr. 30 St. In die Rentei liefert der Besitzer 10 St. 3 ½ Pf. ab. Die Gesamtsteuerkraft wird auf 11 Rtlr. angesetzt. Johann Peter Vincking zahlt nach den Hypothekenbücher des 18 Jahrhunderts den Herren von Dahl an Pacht 8 Rtlr. 1 Schwein, 2 Hühner, 2 Handdienste. Verschiedene Brände vernichteten den Wohlstand des Gutes, dazu ist es in kleine Teile zersplittert. Heute gehören die wichtigsten Grundstücke der Fa. Schöneweiß u. Co. in Ambrock, von einem Bauernhof kann keine Rede mehr sein.
Freiwilligen Feuerwehr Dahl.
Gründungsbericht
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr kam dadurch zu Stande, dass nachdem im Sommer 1899 in Dahl polizeilich eine Pflicht – Feuerwehr ins Leben gerufen wurde, 32 Mann polizeilich aufgefordert waren, sich an einem bestimmten Tage zur Übung einzufinden. Diese Übung hielt Herr Amtmann Neuhaus aus Breckerfeld ab und bei der Gelegenheit wurde von demselben der Vorschlag gemacht eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen, weil dann die Pflichtfeuerwehr weg fiel. Es wurde auch jemand beauftragt Unterschriften zu sammeln die einer Freiwilligen Feuerwehr beitreten wollten, dieses blieb aber fruchtlos. Als nun gelegentlich des Scheunenbrandes bei Herrn W. Schaffland zu Werninghausen einige Mitglieder der Pflicht – Feuerwehr, weil sie nicht erschienen waren, ein polizeilich Strafmandat erhielten, wurde ein Protokoll aufgesetzt und zur Zeit der Gründung zählte die Wehr 40 tätige Mitglieder. Ausgerüstet (uniformiert) ist die Wehr am 20. April 1900. Die Montierung wie Helm, Gurt und die übrigen Geräte wurden von der Firma Heinrich Meyer, in Hagen geliefert, die Blusen von Schneidermeister Johan Sohl, hierselbst und eine Spritze mit Zubehör.