Das Geschlecht der Familie von Rumenol.

Das Geschlecht der Familie von Rumenol.

 

Der Forscher Pastor von den Steinen schreibt 1749 in Band I / 364 folgendes: Das Haus Rumenol, auch Rumenhold oder Ruenol geheißen, hat gelegen eine Stunde von Dael (Dahl) nach Hülschede

Haus Otto Bettermann wurde bei dem Hochwasser der Volme am 31.12.1926 so stark beschädigt, dass es abgerissen werden musste. Das Haus stand gegenüber von der Firma Krampe.

(Hülscheid) hin an der Volme und ist ein Limburgisch Lehen“. (Hohenlimburg). Vor Zeiten ist es ein schöner Rittersitz gewesen und ein Lehen von dem Grafen von Limburg, wie noch gegenwärtig ist alles verwüstet und die meisten Güter schatzbar gemacht worden. Dass die adlige Familie von Rumenol diese Haus gehabt habe, daran ist nicht zu zweifeln. Von der Familie Rumenol finde ich das Siegel wie Tabelle XVII Nr. 7 steht. Sonsten aber nichts als das gehabt habe 1421 Gottschalk von Rumenol (An. Neuhoff) 1435 Gotschalk von Rumenol und Engelbert von der Westhave (Westhofen?) leihnen Geld an Graf Gert von der Mark. (An. Neuhoff) 1453 Godschalk von Rumenol (Gem. Ermgard).Der vom Familienverband Rummenoll beauftragte Forscher Rektor Esser, Hohenlimburg – Elsery schreibt über das Geschlecht Rummenohl folgendes.Der Ursprung der Familie Rummenohohl ist in dem Dorfe gleichen Namens im Volmetal zu suchen. Ein weiter Talkessel, von bewaldeten Höhen umschlossen, wurde in sächsisch – fränkischer Zeit besiedelt und die Niederlassung an das Gelände mit Rummenhall bezeichnet, was mit „geräumiges Loch“ zu übersetzen wäre. Übrigens ist die Ortsbezeichnung nicht einheitlich auch Rummenohl kommt vor – heute vorherrschend und sollte dies die ursprüngliche Form sein, so würde das „ohl“ auf die sumpfige Beschaffenheit des Talbodens hinweisen. Den Mittelpunkt des Ortes bildet das Gut Rummenholl, ein altes Limburger Lehen. Auch nach dem Aussterben der Herren von Rummenohl blieb die Flurbezeichnung bestehen, und so erscheinen die

Rummenohler Bahnhof.

nachfolgenden Siedler unter der Lokalisierung „am Rummenholl“Wie die Ortsbezeichnung, so wechselt auch die Schreibweise des Familiennamens. Ohne jede Regel werden deren Glieder bald Rummenholl, Rummenhol, Rummenhall, und Rummenohl genannt, weshalb hier von einer wortgetreuen Verzeichnung des Namens Abstand genommen wird. Es ist bemerkenswert und an der Hand von Kirchlichen Quellen genau festzustellen, dass der ursprüngliche Name nicht Rummenohl lautet.  Als Stammvater erscheint im 17. Jahrhundert Jakob Bietinghaus am Rummenholl. Auch die Söhne nennen sich nach und nach Stammgut Bietinghaus, oft aber begnügen sie sich schon mit der Lokalisierung „am Rummenholl“. Bei dem Enkel fällt auch heute dann „am“ fort, und damit steht auch heute der Name in der üblichen Form fest. Die

   

Rummenohler Bahnof                        Fahrkartenhäuschen.

Familie hat sich stark verzweigt. Einer mit dem Namen Johann Niklas siedelte nach Limburg über und wurde der Stammvater der hier noch heute in mehreren Familien blühender Zweig. Alle zur Zeit in Hohenlimburg lebenden Glieder der Familie Rummenohl sind eines Stammes, also blutsverwandt. Die ältesten Söhne des Jakob Rummenohl und Peter Jakob blieben im Stammort

Hotel Dresel.

Rummenohl zurück, um den Ausgangspunkt mehrerer Linien zu bilden. Während die eine das Gut Rummenohl bewohnte, heirateten andere nach dem „Stein“ bei Dahl,  Düinghausen, Dahl, Krummewiese, auch über die Grenzen der Kirchengemeinde Dahl, zu der Rummenohl noch vor einigen Jahren gehörte, hinaus. So finden sich Abzweige in Linscheid (Gemeinde Hülscheid), Am Roland (Gemeinde Breckerfeld), Wehringhausen (Gemeinde Hagen). Hier wären noch Ergänzungen der vorliegenden Zusammenstellung möglich. Trotz der nicht immer einwandfreien Kinderbucheintragungen, ist es in den meisten Fällen gelungen, die verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Glieder miteinander klarzustellen. Das einzelne Daten fehlen, ist bei einer derartigen Arbeit selbstverständlich, für den Wert auch belanglos. Hauptbeschäftigung der Familien

Gaststätte Emons

Rummenohl war Landwirtschaft und Industrie. Wenn die Forschung nachgewiesen hat, dass die Herren von Rummenohl ausgestorben sind, so hat doch die weibliche Linie fortbestanden. Unsere Stammmutter Anna Am Rummenholl heiratete Jakob Bietinghaus. Die Nachkommen nannten sich Rummenholl und sind berechtigt den Siegel zu führen.  Das Depositum Gerstein im Staatsarchiv in Münster gibt Auskunft über das freiadlige Sadelgut Rummenohl mit Mölligfelt.  Am 15. November 1328 tauschte der Edle Dietrich von Volmarstein mit dem Edlen Dietrich Graf von Limburg das Eigentum an seinen Gütern in Rummenholl, die an Conrad von Rummenholl angrenzen, und an der Fischerei daselbst gegen das Eigentum an 3 Hufen in Oestrich, Evener und Westhusen. 1364 wird es im Register der Limburgischen Lehen erwähnt: Engelbert ist verstorben, Engelbruchte van Rumenolde wird mit dem Hof toe Rumenolde belehnt.

Hochwasser bei der Firma Schüppen Krampe.   

1365 werden die Herren von Rummenohl mit Kirchengut belehnt. Im Lehnsbuch der Abtei Siegburg erscheint Conrait van Rumenohole als Lehnsträger „von den gneden III zo Rumenhole“

            1415 wird Gotschalk von Rummenohl mit dem Hofe Eggerscheide durch Gerhard von Cleve = Mark auf Lebenszeit belehnt.

            1422 wird demselben der Zoll von Lüdenscheid für eine Schuld von 200 rheinischen Geldern verpfändet.

            1422 erfolgt die Belehnung Gottschalks durch Gerhard mit Mosterdeshove im Kirchspiel Hessen.

Belegschaft der Firma Krampe.

1433 wird Gottschalk in einer Pfändungsurkunde erwähnt, nach der die Stadt Bruckerfeld von Gerhard von Cleve – Mark und dem Herzog Adolf von Berg den Amtleuten Rutger von Neuenhof, Evert von Dale und Gottschalk von Rummenohl für 930 Gulden verpfändet wird.

            1436 erscheint Gottschalk als Lehnsmann des Herzogs Adolf von Jülich – Berg.

            1437 erscheint Gottschalk jedoch als Lehnsmann des Erzbischofs Dietrich von Köln.

            1438 bekundet Gerhard, dass er dem Gottschalk 200 oberländische Gulden schuldig ist und sie ihm in Raten von 50 Gulden zurückzahlen will. Nach diesen Angaben scheint Gottschalk ein sehr

Fa. Krampe Nebengebäude.

bekannter und wohlhabender Herr gewesen zu sein. Mit ihm scheint der männliche Stamm der Herren von Rummenohl erloschen zu sein, 1458. Am 24. Oktober 1519 beurkundet Johann von Kalle, dass ihn der Edle Junker Wirich von Dann, Graf zu Limburg, Herr zu Falkenstein, Oberstein und so weiter als Lehnsherr mit dem Hof Rummenholl nebst Wiesen und allem Zubehör belehnest hat und

Beamtenhäuser an der Heedfelder Straße von der Sprengstofffabrik im Sterbecke Tal.

bietet ihm die Huldigung. Am 15. Oktober 1548 erteilt Dall von Kall dem Grafen Gumbrecht von Neuenahr und Limburg, Erbgraf zu Cöln, den Lehnsrevers über seine Belehnung mit dem Hause Rummenholl. Rummenholl ist ein Mannlehen. Am 12. September 1594 belehnt Graf Arnold von Bentheim – Tecklenburg, Steinfurdt und Limburg, Herr zu Rheda und Wevelingshofen, Erbvogt zu Cöln, Johann Rupen als vollmächtigen Gumbrechts von Kall zu Thall mit dem Gut Möllingfeld im Gericht Hagen und Kirchspiel Dahl nebst allem Zubehör, wie es den Grafen zu Limburg lehnsrührig ist. Am 29. September 1606 bekundet Hermann Reinermann als Bevollmächtigter des Edlen von Kall zu Dael, Drosten zu Lünen, dass ihn die Gräfin Magdalene, geb. Gräfin zu Neuenahr und Limburg, Gräfin zu Bentheim witwe, für ihre eigene Person und als Vormund ihrer minderjährigen Kinder mit dem Engelbert Möllingfeld nebst allem Zubehör

Hermann Dresel Kolonialwaren. Weinprobe 1958.

belehnt hat und leistet die Huldigung. Am 8. Dezember 1606 bekundet Balthasar Zahn die Belehnung mit Hof Rummenholl mit Wiesen und Zubehör. Am 18. Oktober 1612 erteilt Johann Piepenstock der Gräfin Magdalene die Belehnung mit dem Gut Als?  Kotten, welcher zum Hof Rummenholl gehört.

            Am 14. November 1620 belehnt Magdalene den Edlen Balthasar Schwanssbell als Bevollmächtigten des Edlen Dietrich von der Recke zu Churll, Dietrich von Kalle, den Vormündern des Johann von Kall, mit dem Hofe Rummenohl nebst Wiesen und Zubehör.

            Am 14. November 1620 wie vor über die Belehnung mit dem Engelbert Möllingfeldt.

Villa Rummenholl gegenüber der Firma Krampe.  (Haus Roland)

Am 5. Dezember 1625 erteilt Klaß Piepenstock der Gräfin Magdalene Revers über das Gut zu Kotten, welches ein Teil von Rummenhol ist.

            Am 21. Oktober 1655 belehnt Graf Moritz zu Bentheim Caspar Tiefhausen mit den Erbgütern Möllingfeld und Rummenhol.

            Am 7. Februar 1676 belehnt Johan Adolph, Graf zu Bentheim seinen Rat, Doktor der Rechte Gerd Pfannkuchen als Bevollmächtigten des Edlen Erbgesessenen Dietrich von Degingk Elberßenhausen und Dahl als den Schwiegersohn des Caspar Tiefhausen geborenen männlich Leibeserben mit den Gütern Möllingfeld und Rummenol.

            Am 7. April 1683 belehnt Graf Moritz zu Bentheim den Erben Christoph Caspar von Tiefhausen Degingk mit allem Zubehör, wie sein Vater belehnt war, einschließlich des Rechts der Jagt.

            Am 13. April 1684 übermittelt Friedrich Wilhelm von Brandenburg dem Herrn von Degingk die auf 42 Reichstaler festgesetzte Veranschlagung des Rittersitzes Dahl und Rummenholl mit der Aufforderung zur Zahlung.

Villa Rummenholl, stand gegenüber von der Fa Krampe. (Haus Roland)

Als Dietrich von Kalle, der letzte Lehnsträger von Rummenohl und Mönningfeld gestorben war, ohne männliche Erben zu hinterlassen wurde am

            16. Februar 1644 im Auftrage der Gräfin Johannette Elisabeth von Bentheim der limburgische Gerichtsschreiber zu Elsey und öffentliche Notar Hans Joachim Brechtell dorthin geschickt, um von den

Die Ölmühle.

Gütern Besitz zu ergreifen.Er begab sich zunächst nach Rummenohl, dann zu den oberhalb dieses Hofes gelegenen „Kottenstede“ und zuletzt nach Mönningfeld. Die Besitzergreifung geschah durch Öffnen und Schließen der Haustür, Anlegen und Ausgießen des Feuers, Berührung des Kesselhakens. Abschneiden eines Holzsplitters vom Haustürpfosten, Ausstechen eines Torfes im Hofe und in der Wiese, Abbrechen eines Zweiges von den Bäumen im Baumhofe, im Felde und im Walde. Besonders ergriff der Notar nach der linken Seite „nach der Becke“ vom Eichenholz einen Zweig. Kaspar von Tiefhausen berichtet im Jahre 1651 über den Zustand der beiden Güter  Rummenohl und Mönningfeld. Saatländerei war wenig vorhanden (Aussaat 6 – 7 Malter) „ein wenig Dreyschland so umb diese beide wenste platzen liegi, nebst einigen gehöltz und Mastgerechtigkeit, so

Die Dampflock ins Sterbecketal zu den ehem Sprengstoffwerken

sollen auch einige stück von den Besitzern des Hauses Dahl davon gekauft worden sein“. Das Gut Mönningfeld ist ganz wüst, Rummenohl selbst in einem Zustande, der die Lage kennzeichnet. Früher mögen auch die Herren von Rummennohl einen stolzen Edelsitz gehabt haben. Nach dem verheerenden Kriege ist dort nur ein „geringes heußgen“ , das täglich zusammenbrechen kann. Der Eisenhammer ist verfallen. Frau von Torck nennt im Jahre 1651 die beiden Höfe „nicht nutzende lehnstüksen dho um west berg und thall vorhanden und kein einziges scheffel roggen noch haber wachsen kann“.  Der mehrfach erwähnte „Kotten“ erscheint in einem Register der Limburgischen Lehen aus dem 15. Jahrhundert als ein Abspliss des Hofes Rummenohl. Im Markenbuch des Jahres 1501 wird der Kotten mit 1 hove als berechtigt anerkannt, Der Hof selbst ist heute spurlos

Gaststätte Dienststuhl.

verschwunden. Aus dem freiadeligen Sadelgut Rummenohl haben sicht die späteren Dahlschen Zeitpachtkotten entwickelt. Zu den Dahlschen Zeitpachtkotten in Rummenohl gehörten:  Oberste, Mittelste und Unterste Rummenohl. Die Zeitpachtkotten in Rummenohl Da alle Zeitpachtkotten erst später entstanden sind, geht ihre Geschichte bis zum Jahre 1850 gemeinsam. Das Verzeichnis der Contribualen Güter von 1705 nennt noch ein großes Gut mit 10 Morgen , dabei sind aber keine Wiesen. In der Hebeliste von 1756 sind schon 2 Höfe festzustellen außer Krummewiese. Pächter von Oberste Rummenohl ist Mertin Grode. Dagegen verzeichnen die Hypothekenbücher das gesamte Gut noch gemeinsam. Im 18. Jahrhundert haben die Vasallen für die Pacht dem Herren von Degingk (Haus Dahl) Abgaben in Form von Hühnern und Schweinen

Gehöft in Rummenohl.

abzuleisten, außerdem Spanndienste zu leisten. Die Zeitpachtkotten sind im 19. Jahrhundert verkauft worden. Oberste Rummenohl kaufte die Sprengstoff A. G.  Mittelste und Unterste Rummenohl wurde an verschiedene Käufer aufgelassen. Unterste Rummenohl, in dem die Vorfahren der Familie Otto Rummenohl gesessen haben, wurde 1892 an August Holthaus verkauft. Dieses Haus ist heute verschwunden. Es enthielt eine Gastwirtschaft und ist abgebrannt. Von August Holthaus erwarb es Hermann Dresel (Hotel) 1901. Die Familie Rummenohl errichtete einen neuen Hof auf Mönningfeld. Mönningfeld war schon im 18. Jahrhundert Eigentum der Familie Rummenholl. Peter Christoph Rummenholl und seine Ehefrau Anna Gertrud, geb. Spelsberg, starben 1788 bzw. 1813. Von ihnen erbten die Brüder Johann Peter und Peter Christoph. Peter verzichtete auf

Metzger Voss / Neuhaus.

seine Hälfte. Peter Christoph verbachte das Gut dem Bauern und Wirt (er hatte auf Unterste Rummenohl gewohnt) Karl Rummenholl 1852). Karl hinterlässt bei seinem Tode 1857 seine Witwe Henriette, geb. Hegemann und sechs Kinder. 1872 ist der älteste Sohn Hermann Wilhelm Rummenholl Besitzer, von dem es 1927 Otto Rummenohl erbt. Der Hof hatte an den Pastor in Dahl zwei Scheffel Hafer und an den Küster ½ Scheffel Roggen zu liefern. Roland war auch in dem Besitz von der Familie Rummenholl. In den Hypothekenbüchern vom 18. Jahrhundert waren schon die Rummenholl als Besitzer bezeichnet. Peter Rummenholl und Anna Gertrud Wehberg vermachten es 1841 Peter Heinrich Rummenohl. Die Witwe Wilhelmine, geb. Spelsberg und drei Kinder sind 1855 Besitzer. Sie heiratet in 2. Ehe Karl Krampe. 1889 tritt Karl Rummenholl (der älteste Sohn aus erster Ehe) die Erbschaft an. Durch Adoption ist Emil Rummenholl, geb. Fels, Besitzer geworden. Friedrich Wilhelm Rummenholl, der Bruder Karl Rummenholl besaß das Hammerwerk am Roland. Er erbaute der Fabrik gegenüber, auf der anderen Seite der Volme eine Villa. Im hohen Alter

Ölmühle mit Gau Wirtschaftskammer.

verkaufte er die Fabrik an die Brüder Otto und Walter Bettermann für 80 000,- RM, die aber in der 1. Inflation im Jahre 1924 entwertet wurden.  Er starb als frommer Mann im Jahre 1939, nachdem er die Kirchengemeinde Rummenohl gegründet hatte. Er wurde auf dem Friedhof in Breckerfeld beerdigt. Zu „Oberste Rummenohl“ gehörte das Gebiet des heutigen Sterbeckertals. Zur Zeit des 30 jährigen Krieges im „Langscheid“ dem Höhenzug, der westlich des Sterbeckertales verläuft wurden Kupfererze gewonnen und an Ort und Stelle verhüttet. Der Name „Hütte“ eines der ältesten Häuser des unteren Sterbeckertales und ein tiefer Stollen in den Berg, weisen noch auf den Abbau und die Verhüttung von Kupfererzen hin. Im 1. Weltkrieg wurde der Kupferabbau wieder aufgenommen, aber nach Beendigung des Krieges wieder eingestellt. Die Besiedlung des Sterbeckertales erfolgte erst um

Gehöft in Rummenohl.

1800 und zwar von den Bergen herunter ins Tal. Die Wasserkraft im Tal wollte man zur Eisenverarbeitung ausnutzen. Der erste Reckhammer entstand im mittleren Tal, unterhalb der Mündung der Hemecke in die Sterbecke. Der Besitzer war der Bauer Selkinghaus, der wie fast alle Bauern, neben ihrem Beruf als Bauer, eine „Schmitte“ besaßen. Der Reckhammer wechselte mehrere Male den Besitzer und wurde 1905 von der Sprengstoff – Gesellschaft aufgekauft und abgerissen.  Die älteste noch bestehende Industriegründung ist der im Jahre 1825 von Hermann Dietrich Reinecke gebaute Sterbeckerhammer. Er liegt  unterhalb der Hemeckemündung in die Sterbecke. Hermann Dietrich Reinecke stammt aus Evringhausen und das Wiesengrundstück um die Mündung der Hemecke herum wurde ihm 1823 erblich vermacht.  Seit 1938

ist der Sterbeckerhammer auf Gesenkschmiede umgestellt. Während der Entwicklung des Hammerwerkes wurden in seiner Nähe die ersten Wohnhäuser gebaut. Eine starke Besiedelung setzte ein, als die „Westdeutschen – Sprengstoffwerke“ aus Dortmund 1904 große Grundstücke ober und unterhalb des Sterbeckerhammers erwarben. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges gab man die Pulverproduktion auf und das ganze Werk wurde an die Firma C. Kuhbier & Sohn verkauft. Durch Erblassauseinandersetzung der Familie C. Kuhbier & Sohn kaufte die Firma Metzenhauer aus Wuppertal die Wälder nördlich des Sterbeckertales auf. Im Laufe der Jahrzehnte ist das gesamte Sterbeckertal stark besiedelt worden, so dass von der alten Romantik wenig übrig geblieben ist. Ein alter Rummenohler hat seine Liebe zu seiner Heimat in dem Gedicht zum Ausdruck gebracht „Mein Rummenohl“.

„Mein Rummenohl“ von Ernst Reinecke.

  • Mein Rummenohl, dich will ich preisen,
  • Du schöner Ort am Volmestrand.
  • Dir will ich singen meine Weisen,
  • Dir Perle in dem Sauerland.
  •  
  • Wo in dem Bergumgränzten Tale
  • Der Volmefluss hat seinen Lauf,
  • Der hier aus engem Seitentale
  • Den Bach der Sterbecke nimmt auf.
  •  
  • Wo von dem Berghang die Kapelle
  • Freundlich hinab grüßt in das Tal.
  • Ihr Glöcklein klingt so rein und helle,
  • Wenn Abendfrieden zieht ins Tal.
  •  
  • Das Roland und die Krummewiese
  • Sind Dir als Nachbarn zugestellt,
  • Und aus der Richtung nach Schalksmühle
  • Grüßt Muhlerohl und Mönnigfeld.
  •  
  • Die Sterbecke nicht zu vergessen,
  • Wo noch der Hammerschlag erklingt,
  • Da man beim Rauch der Schmiedeessen
  • Das hohe Lied der Arbeit singt.
  •  
  • Hier kommt zu Tal die Autostraße
  • Von Lüdenscheid das allbekannt
  • Die man bezeichnet ohne Phrase
  • Als Nürburgring des Sauerlands.
  •  
  • Der Wanderwege gibt`s hier viele
  • Im Tal der Sterbecke und Hau,
  • Nach Hohenlimburg, Dahl, Schalksmühle,
  • Die gut betreut der SGV.
  •  
  • Auch kann nach Altena man wandern,
  • Nach Lüdenscheid auf luf’tiger Höh,
  • Nach Halver, Breckerfeld und andern,
  • Zum Ennepe – und Glörtalsee.
  •  
  • Am Volmehang die Wanderstrecke
  • Geht sich so schön zur Maienzeit,
  • Sie führt um manche schöne Ecke,
  • Von Hagen bis nach Lüdenscheid.
  •  
  • Und willst Du mal auf die Berge steigen
  • Und echte Bauernhöfe sehn,
  • So folge nur den Wanderzeichen,
  • Die nach Hülscheid und Hedfeld gehen.
  •  
  • Doch liebst Du nicht die Höhenwinde
  • Und wirst Du bald recht müde schon,
  • Dann wandere zur Priorlinde
  • Und mach am Reckhammer Station.
  •  
  • Und gehst Du mal im Morgendämmern
  • Und hat man Dich recht früh geweckt,
  • hörst Du das Pochen von den Hämmern,
  • In denen der Märker Eisen reckt.
  •  
  • Im Volmetal wohnen Westfalen,
  • Die treu sind, bieder, zäh und stark,
  • Die stolz darauf, das ihre Ahnen
  • Einst hörten sie zur Grafschaft Mark.
  •  
  • Mein Rummenohl am Volmestrande
  • Du land, wo meine Wiege stand,
  • Du Kleinod im Westfalenlande,
  • Mit Stolz nenn ich Dich Heimatland!
  •  
  • Wenn einst ich nicht mehr wandern werde
  • Und sage dieser Welt: „Leb wohl!“
  • Dann bettet mich in Heimaterde
  • In nächster Näh von Rummenohl.

                             Ernst Reinecke.

Reinecke am Schwanzhammer

Ein Kommentar

  1. Hallo Leute, bin begeistert von diesem Artikel, zumal ich zu meinem Familienstammbaum forsche und die Familie von RUMENOL hierbei eine große Rolle spielt.
    Leider fehlen mir in Ihrem Artikel STAMMBAUM-DARSTELLUNGEN; wären sicherlich auch für andere Leser von Interesse.
    Sollten Sie hierzu Angaben machen können, wäre ich für entspr. Informationen sehr dankbar !

    In der Hoffnung auf Nachricht, zeichnet mfG Olaf Wolf

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