Der Hohenhof.
( Dahlsches Lehen.)
( hohen = auch Frohen = Frohnenhof : dicht bei dem Frohnenfeld : vielleicht auch wirkliche Bedeutung von seiner Lage auf der Höhe.) 1486 bezahlt Evert opme Hoenhove 3 Gulden in den märkischen
Schatz. (Schatboik in Mark Staatsarchiv Münster.) Am 6. Januar 1546 tritt Kerstien up dem Honhave als Zeuge auf einem Verhör wegen der Berechtigung Johannes von Kalle am Dahler Sunderloh, 1631 erscheint wiederum ein Kerstin aufn Hoenhove, der 1 Taler zahlen soll. Der Dreißigjährige Krieg vernichtet den Hof vollkommen. Ein Haus ist Nicht mehr
vorhanden, der Morgen Bergland ist verwüstet. Wiesen und Gehölz gehören nicht zu dem Pachthof. In den nächsten 50 Jahren erholt sich der Hof jedoch : 1705 führen ihn die Kontribunalen als Hohoff mit 8 Morgen an. Die Pacht beträgt 9 Taler 37 St. 6 Pf. dazu wird eine Einschätzung von 11 Talern für die Steuer vorgesehen. Der Hohenhofer soll 1756 / 57, 8 St. 1 Pf. Kontribuieren. Der Besitzer nimmt den Namen des Gutes an. Heinrich Hohenhöfer hat den Pachtkotten bis 1808 besessen, bis er dann in die Hände von Joh. Caspar Neuhaus kommt. Seit dieser Zeit ist er in den Händen der Familie geblieben. 1844 Wilh. Neuhaus. 1873 Ludwig Neuhaus, 1910 Lonis Neuhaus. Mir liegt das Quittungsbuch für die Pacht aus dem Jahre 1758 / 1844 vor. In diesem nicht vollen Jahrhundert ist die Pacht der Zahl nach gleich geblieben. Jährlich liefert der Pächter zu
Martini 21 Reichstaler 30 St. 8 Kannen Butter und die Hühner ab. (gewöhnlich 4). Er muss auch jährlich einen Gang nach Dortmund machen. Das Geld wurde in verschiedenen Sorten bezahlt : 1770 drei
goldene Pistolen und 6 Reichstaler Cassengeld. 1771 in Lonisdor zu je 5 Rtlr. gerechnet. 1774, 4 Lonisdor und 1 Rtlr. Berl. Courant : die Butter übergibt er dem Hermann Hemehard zur Übersendung nach Dortmund. Mit den Hühnern restiert der Pächter ziemlich oft. Jede Lieferung und jeder Gang der restiert wird sorgfältig aufgeschrieben. Es quittieren König 1758 / 60 Witwe König 1761 / 62 . Böving 1763, D.D. Küpfer (mit einigen Unterbrechungen durch den Pfarrer Hülshoff ex commissione = im Auftrage.) seit 1783 regelmäßig L. Gerstein. Verschiedentlich erscheint wieder als Beauftragter der Prediger (Bädecker). Hohenhof zahlt ferner pro Martini 1777 die Pacht mit zwei species Dukaten, einen Maxdor, und das übrige in Münze in summa 21 rtlr“ Hohenhof zahlt dato die Pacht vom Kotten, ihm gleich von dem adlich Freylande auf dem Froenfelde und von einem
Gartenstück in dem Schliggen P. Martini a. c. überhaupt mit 21 rthlr. Schreibe zwanzig ein rthlr. in Golde. Die 4 Hühner verspricht er künftigen Sommer zu liefern, Dahl, d. 14. Nov. 1783.“ 1789 erscheint statt Hohenhof (1758 Hohenhoff) der Name Caspar Neuhaus. Er lässt sich auch die Hühner in Geld berechnen. (ein Huhn 6 Stüber, 60 Stüber = 1 Taler) . später wird statt Neuhaus wieder Hohenhof geschrieben. Es erscheint aber ziemlich sicher, dass die Familie Neuhaus um die 90er Jahre durch Heirat auf den Hohenhof kam, und Nachfolger des alten Hohenhof wurde. Die Familie Neuhaus von Hunsdieck, hatte aber auch Verwandte oder gar die Ahnherrn in Breckerfeld. Sowohl im Kirchenbuch als auch in den Verzeichnissen über Lieferungen Contributionen, Markensachen, uff. erscheint öfters der Name. Mir
liegt auch ein Verzeichnis von einer Hochzeit aus dem Jahre 1789 (oder 88) vor. Caspar Neuhaus heiratet Anna Catharina Gennermann. Alle Geldspenden sind auf dem Hochzeitszettel vermerkt. Die Väter stehen an der Spitze, mit je 13 Talern 25 Stb. Unter den Hochzeitsgästen finden sich auch Neuhaus auf der Helbecke, Caspar Neuhaus auf dem Hohenhof. Heinrich Hohenhof zu Hunsdieck. Peter Neuhaus
zu Hunsdieck. Joh. Neuhaus in der Oege, Christ Neuhaus zu Rüggebein, Casp. Neuhaus dortselbst. Fast kein Name eines Bauern oder Kötters fehlt. An männlichen Hochzeitsgästen die ihre Gabe entrichteten werden 71 genannt, die zusammen 176 Taler, 39 ½ Stüber aufbringen, eine gewiss bedeutende Summe. Aber wie viel Anhang, Frauen und Kinder werden wohl teilgenommen haben ? Von der Summe werden abgezogen für die „ Müsecanten 12 Stüber Schaumlöffel 28 ¼ St. für die Armen 12 Stüber.“ Bei der Hochzeit von Casp. Wulff zu Hunsdieck und Anna Elisabeth Hohenhof zu Rumscheid sind 103 Stifter verzeichnet. Sie bringen zusammen ca. 77 Taler auf. Es handelt sich dabei, wohl gemerkt, nur um die Männer. Bei diesen Hochzeiten scheint die ganze Gemeinde mitgefeiert zu haben. 1801
wiederholt der Pastor Prediger noch einmal die Zusammensetzung der Pachtsumme : Nach der Quittung des hlbl. Herrn. Küpfer vom 22. Januar 1764 bezahlt Hohenhof. Von Kötten 12, 30.Von dem Lande auf dem Frohenfeld 8,- Von dem halben Sechzig in dem Schliggen 0,30 gibt im Golde 21,—– Den Garten in den Schliggen hat Heimhard immer unter gehabt und den Gang nach Dortmund geleistet. Folglich war Hohenhof außer den Ug. nicht noch zum Gange nach Dortmund verpflichtet wie aus den nachfolgenden Quittungen hervorzugehen scheint. Er will hinfüro außer der Butter seine Pacht ad. 20,30 rthlr. in Golde entrichten und den Gang nach Dortmund selbst leisten.: dagegen kann Heimhard von dem Gartenstück, welches bei der Vermessung nicht ein halbes sondern ein ganzes Sechzig ausmacht. 1 Rthlr. Berl. C. bezahlen hier bemerken sollen. Pri Martini 1804 zahlte 20 ½ rthlr. F.
Bädecker.“ in Golde. Die Butter hat er für dieses Jahr geleistet und abschleglich 2 Hühner, restieret also 6 Hühner (4 Hühner vom vorigen Jahre.) und nunmero 3 Gänge (1802, 0,3 0,4) Da sein Kotten schon seit 1800 gewinnlos ist, so wird mit Vorbehalt der gegen ihn erhobenen Klage über obrig Empfang quittiert.
Dahl, den 14. Nov. 1804 Gerstein.“