Stolle am Hakelscheid war ein Kötter, sie lebten von ihrem Kotten mit Kuh, Ziege und Schaf. Das Haupteinkommen erarbeiteten sie in Hammerschmieden im Volme.- und Nahmertal.
Bruchsteinreste vom ehemaligen Kotten Stolle befinden sich unterhalb der Autobahn Eichenbleck am Bachlauf Hakelscheider Siepen. Der Wanderschuster Hugo Stolle war ein Urgestein von der ganzen Region, er wohnte in Bölling, im Hof Piepenstock.
Stolle zog mit einer Kiepe auf dem Rücken durch die Ortschaften und Bauernhöfe rund um Dahl und alles was mit Leder zusammenhing instandsetzte. Dem alten Fritz Linnepe aus Dahl hat Schuster Stolle noch ein Paar Schuhe angefertigt und besohlt, dass haben mir eingesessene Bürger berichtet.
Karl Friedrich Bühren: Kommentar zu Wanderschuster Hugo Stolle.
Ich erinnere mich noch gut an Hugo Stolle, der bei uns im Backes auf dem Hof Piepenstock in Bölling bis zu seinem Tod gewirkt und gewohnt hat. Er war ein freundlicher und fleißiger Mann Wir Kinder durften ihm oft beim Arbeiten zuschauen. Hugo Stolle trug einen Oberlippenbart und hatte auf seiner Unterlippe ein besonderes Kennzeichen – eine erbsengroße Warze. Zwischen Warze und Mundwinkel passte genau das krumme Mundstück seiner Tabakpfeife. Etwas lästig war
die Warze nur, wenn Stolle beim Schuhe sohlen einen Vorrat kleiner Nägel oder Holzstifte mit seinen Lippen festhielt. Trotzdem konnte er dabei reden und auch singen. Nach dem Krieg 1945 brachten ihm die Leute das Oberleder von Reitsätteln, die die deutschen Soldaten samt ihrer Pferde hier in der
Dahlermark zurückgelassen hatten. Stolle arbeitete klobige Schuhe daraus. Auch ich bekam solche Kinderschuhe. Wenn ich daran denke, tun mir heute noch die Füße weh!
Als Wanderschuster reparierte Hugo Stolle auch Schuhe und Sattelzeug auf weiter abgelegenen Bauernhöfen. Dann nahm er hier auch an den Mahlzeiten teil.
Dazu folgende Begebenheit: Hugo Stolle hatte Freunde gefragt, wie er sich zu benehmen habe, wenn er
irgendwo zum Mittagessen eingeladen würde? Man hatte dann geraten, er könne alles essen aber wenn es mal Fleisch gibt, soll man zuerst bescheiden ablehnen und erst
beim zweiten Anbieten durch die Hausfrau annehmen. So geschah es, dass die Hausfrau am Mittagstisch Herrn Stolle fragte, ob er ein Schnitzel haben möchte, er aber dankend ablehnte. Als dann die Hausfrau jedoch das restliche Schnitzel zurück in die Küche bringen wollte, meldete sich Hugo mit der Frage: „Frau …… wat säggtes iäwen noggemaol?“ („Frau ……., was haben Sie mich vorhin noch mal gefragt?“).
Auszüge aus Bauern und Kötter von Werner Ide.
Hackelscheid. Die Hypothekenbücher nennen nur Jürgen am Hackelscheid mit 1 Rthlr. Pacht Heinrich
Diedr. Kipper ist bis 1803 Besitzer. Dann erwirbt die Witwe P. C. Bergermann den Kotten, und gibt ihn 1831 C. Heinrich Bergmann. 1866 ist Stolle (Theodor) Besitzer. 1904 Hugo Kruskopf. Der Kotten brannte ab, die Grundstücke wurden umgeschrieben.
Der Noaloop. Nachläufer
Im Grunde zwischen Hackelscheid und Hobräck liegt ein Flur, die den Namen Alte Senne trägt. Dort mag früher ein Haus gestanden haben aber kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Dort sitzt eine alte Hexe und spinnt. Dadurch war der Ort schon verrufen. Nun
ging in der Dämmerung ein Jäger an diesen unheimlichen Ort vorbei. Plötzlich ist dieser Mann nicht mehr alleine. Ein riesengroßer Hund mit feurigen Augen verfolgt ihn unter grimmiges Zähnefletschen. Der Jäger will die Büchse von der Schulter reißen, aber es ist zwecklos, er kann das Gewehr nicht freibekommen es ist festgebannt. Jedes Mal, wenn er nach der Waffe greift, fletscht das Tier die Zähne und setzt zum Sprung an. Erst kurz vor Hobräck verschwindet das Ungeheuer.
Hackelscheid. Die Hypothekenbücher nennen nur Jürgen am Hackelscheid mit 1 Rthlr. Pacht Heinrich Diedr. Kipper ist bis 1803 Besitzer. Dann erwirbt die Witwe P. C. Bergermann den Kotten, und gibt ihn 1831 C. Heinrich Bergmann. 1866 ist Stolle (Theodor) Besitzer. 1904 Hugo Kruskopf. Der Kotten brannte ab, die Grundstücke wurden umgeschrieben.